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Ein Klabautermann für die Hanse-Sail

Klabautermann steht vor einem Segelboot.

Der Klabautermann – Schutzpatron der Schiffe und Seefahrer

In der Ära der Segelschifffahrt hatten die Seefahrer auf ihren langen Reisen Zeit für Sagen und Erzählungen. Auch der Klabautermann wurde vielfach erwähnt. In den meisten europäischen Seefahrernationen waren die Kobolde wie Klabater – oder Klabautermänner immer ein Gesprächsthema. Sie waren stets die guten Geister, die gerne die Seeleute durch Klopfen am Schiffsrumpf auf kleine Reparaturen aufmerksam machen wollten. Ebenso rumorten sie in den Räumen, wenn die Ladung schlecht gestaut war. So wollten sie auf Gefahren für die nächste Reise hinweisen. Auf diese Weise polterten sie durchs Schiff. Er war aber auch das Orakel für Schiffskatastrophen. Wenn er beim Verlassen des Schiffes gesehen wurde, bedeutete dies nichts Gutes für Schiff und Besatzung. In den meisten Sagen und Erzählungen ist er unsichtbar und wenn er sich zeigte, dann nur dem Kapitän.

Ein Klabautermann für die Hanse Sail, für das weltoffene und gastliche Rostock – für Seefahrer aus aller Welt, das ist unser Klabautermann! Dank moderner und elektronischer Navigation auf den Schiffen und an Land hat der heutige Klabautermann den Mythos, einen Schiffsuntergang vorherzusagen, verloren. Er ist der gute Freund und Schutzpatron der Seefahrer.

Klabautermann

Unser Klabautermann wird die Besatzungen vieler Schiffe freundlich mit einem alten Seemannsgruß empfangen. Entnommen aus dem Vorwort Richard Wossidlos Buch von Paul Beckmann „Reise – Quartier – in Gottesnaam“.

Wenn unner de Läsers oll Lüd mang sein süllen, de vör viertig bet föftig Johren sülben as Kaptain oder Madros up ein von de mäkelborger Schäpen fohren hebben – viellicht gor weck von mien Frünn`, in War`münn`in de Wismer, in Wustrow, de mien Liermeisters wäst sünd, denn roop ick de den ollen mäkelborger Seemannsgruß to, as hei früher up`t Fischland Mod`wier:


Woll to seihn!

Und das noch einmal in hochdeutsch:

Wenn unter den Lesern alte Leute sein sollten, die vor vierzig bis fünfzig Jahren selbst als Kapitän oder Matrose auf einem der Mecklenburger Schiffe gefahren sind, vielleicht gar welche von meinen Freunden aus Warnemünde, aus der Wismarer Gegend, aus Wustrow, die meine Lehrmeister gewesen sind, dann rufe ich ihnen den alten Mecklenburger Seemannsgruß zu, wie früher auf dem Fischland üblich war:


Es ist schön dich zu sehen – ich freue mich dich wiederzusehen.

Wenn der Klabautermann gesehen wurde, dann in verschiedenen Seemannskleidern, auffallend und farbig. Die meisten Schilderungen beschreiben ihn mit roten Haaren, grünen Zähnen, einem weißen Bart und mit Pfeife. Der leichte Holzhammer am Gürtel war immer dabei. Mit einer eindeutigen Handbewegung – immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel, allzeit gute Fahrt und - -farewell verabschiedet sich unser Klabautermann wieder von Bord.

 

Manfred Korthase